7. Lite­ra­tur­preis Nord­ost 2013

Mot­to: Es war ein­mal … - Gen­re: Märchen

Ich saz ûf eime steine,
und dah­te bein mit beine,
dar ûf satzt ich den ellenbogen;
ob ich a maer­chen wol­le mogen.
repre­sen­tant und âch modern,
so dâh­te ich es mîe viel gern.
ein rât kon­de es geben,
wie man zer werlt solt leben –

Es war ein­mal … und ist nicht mehr? Wie sieht es aus, das Mär­chen unse­rer Zeit? Wie fühlt es sich an? Wel­che Form hat es? Sind Mär­chen noch up to date? Das möch­ten wir gemein­sam mit Ihnen im dies­jäh­ri­gen Wett­be­werb aus­lo­ten. Wir freu­en uns auf schö­ne, unter­halt­sa­me, trau­ri­ge und lus­ti­ge Geschichten!

Wir dan­ken allen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern für die wun­der­ba­ren Bei­trä­ge! Über drei­hun­dert­fünf­zig Ein­sen­dun­gen erreich­ten die Jury in die­sem Jahr – eine unglaub­li­che Betei­li­gung. Wir freu­en uns, unse­re dies­jäh­ri­gen Preisträger_innen mit Ihren Bei­trä­gen prä­sen­tie­ren zu dürfen:

Elisabeth-Denis@2x»Eine Pro­sa, leicht wie die Schmet­ter­lin­ge im Wind. In ihrer fan­ta­sie­vol­len Ver­spielt­heit und mit einer bil­der­rei­chen Sym­bo­lik von Leben, Lie­be und Tod knüpft der Text ele­gant an den magi­schen Rea­lis­mus Süd­ame­ri­kas an. Ein wun­der­ba­res Ver­wirr­spiel von Fak­ten und Fiktion.«

Eli­sa­beth Denis, 1976 in Jena gebo­ren, stu­dier­te Kunst­ge­schich­te und Ger­ma­nis­tik, unter ande­rem in Ham­burg. Im Anschluss Schau­spiel­stu­di­um. Sie lebt und arbei­tet frei­be­ruf­lich als Schau­spie­le­rin, Spre­che­rin und Schrift­stel­le­rin. Lebt mit ihren zwei Kin­dern in einem ehe­ma­li­gen Kran­ken­haus in Berlin.

»Ein düs­te­res, phi­lo­so­phi­sches Mär­chen. Höchst intel­li­gent zusam­men­ge­setzt, ver­sperrt es sich einer direk­ten Inter­pre­ta­ti­on. Je mehr man zu ver­ste­hen ver­sucht, des­to mehr ent­zieht sich der Text. Aber nicht nur die Unke hat verziehen!«

»Mit viel Sprach­witz und Humor wird hier gezeigt, was den moder­nen Kern der Grimm­schen Mär­chen heu­te noch aus­macht und war­um es sich lohnt, sie wie­der und wie­der zu lesen.«

Die Jury sagt

Erwäh­nens­wert

Für die fol­gen­den Bei­trä­ge war lei­der kein Platz mehr auf unse­rem schma­len Siegertreppchen:

Frank Tichy: treib gut

»Abge­fah­ren. Ein Fla­schen­geist rumort in dem sprach­lich her­vor­ra­gend kom­pakt kom­po­nier­ten Text, wäh­rend Sein und Zeit ver­han­delt wird – ohne dass wir aller­dings wis­sen, ob wir Grund unter die Füße bekom­men. Denn: alles verrinnt. «

Harald Jöl­lin­ger: Quabeck

»Ver­fres­sen. Eine äußerst humor­vol­le Ver­si­on der Evo­lu­ti­on, die im bes­ten Sin­ne mär­chen­haf­te Züge hat, nicht ohne sich dabei kri­tisch mit der Ver­mes­sung der Welt durch den Men­schen auseinanderzusetzen.«