14. Literaturpreis Nordost 2020

Motto: Tod dem Tod – Genre: Detektiverzählung

Hiermit erklären wir den Tod in der Literatur zur Persona non grata. Warum? Der Tod wird dieser Tage vollkommen überbewertet. Er hat es bis in fast jedes Jugendbuch geschafft – das muss ein Ende haben! Deshalb erklären wir den 14. Literaturpreis NORDOST zur todfreien Zone. Tür zu.

Tür auf. Ach, übrigens, nichts Wichtiges ... Nur für den Bericht: Gesucht werden 15.000 Zeichen packende Detektivgeschichte – inklusive Leerzeichen. Anonymisiert und in zweifacher Ausführung. Tür zu und Ende.

Preisträger*innen

Wir danken für die rund siebzig Einsendungen und freuen uns, die Preisträger*innen präsentieren zu dürfen! Auch in diesem Jahr gibt es lesenswerte Zugaben.

»Dass Aurelius Gold vermisst wird, scheint das einzige zu sein, worauf sich Inspektorin Gülcan verlassen kann. Doch wer ist dieser Aurelius? Warum wird er von Marei vermisst, nicht aber von seiner Frau? Und was hat es schließlich mit dieser Pflanze auf sich, unter deren Blättern sich mysteriöse Nachrichten und körperliche Einsichten verbergen?«

Katrin Griebenow (*1998) studiert Kultur, Literatur und Medien in Hildesheim. Außerdem schreibt und produziert sie Kurzprosa und Kurzfilme, in der Hoffnung, damit irgendwann mal Geld verdienen zu können.

»Man kennt es: zur falschen Zeit am falschen Ort. So wird für Vic ein scheinbar harmloser Tankstopp zur doppelten Horrorerfahrung. Bleibt nur die Frage: Was ist schlimmer, die Entführung durch zwei gewaltbereit erscheinende Banditen, oder dass die zweite Geisel ausgerechnet Günter, der ungeliebte Ex ist?«

Margit Heumann, geboren und aufgewachsen in Vorarlberg/Österreich. Nach Jahren im In- und Ausland betrieb sie bis 2007 einen Islandpferdehof in Franken. Als Autorin veröffentlichte sie Sachbücher und zahlreiche Texte in Anthologien und Literaturzeitschriften. Es folgten Städtebücher, Schmunzelkrimis und Romane, 2021 erscheint ein biografischer Briefroman. Sie ist Mitglied bei Wortkünstler Mittelfranken, Autorenverband Franken, Literatur Vorarlberg und IG AutorInnen. Derzeit lebt sie in Nürnberg und Wien.

www.margitheumann.com

»Der Kerl will Süßes. Naja, und die Knete. So entschließt er sich, Bäckereien in der Provinz zu überfallen. Doch hat er nicht mit der Verkäuferin Christina Villari gerechnet, die es überhaupt nicht ausstehen kann, wenn jemand mit dreckigen Fingern in ihren Apfelkuchen greift. Dann geht ihr ererbtes sizilianisches Feuer, verbunden mit deutscher Sturheit, bei ihr durch.«

Studium des Lehramts für Grundschulen, seit 1996 Dozent an der Uni Würzburg; 2007-2010 Professuren an Uni Erlangen-Nürnberg und Uni Regensburg. Seit 2014 Mitglied im Autorenkreis Würzburg, seit 2016 einer der drei Sprecher des AK. 2016 Preisträger beim Jakob-Wassermann-Wettbewerb. 2019 Gewinner des Schaeff-Scheefen-Preises. 2020 mit Slow Food Preisträger beim Mainzeit Schreibwettbewerb.

Die Jury sagt

Lesenswert!

Bei den folgenden Einsendungen hat es leider für eine Platzierung nicht gereicht, sie haben uns trotzdem so gut gefallen, dass wir Sie hier der Öffentlichkeit vorstellen möchten.

 

David Jacobs: Darf man hier …?

»In der Todeszelle hat alles seinen Platz. Die Tür ist Eiche massiv, der Papierhandtuchspender in Reichweite und die Spritze sitzt – doch dann kommt das böse Erwachen: Der Priester kommt ungerufen, auch die Musik könnte passender sein. Was ist hier bloß los? Da kommt die Sprache auf den Chef. Der habe sich gegen das unmenschliche Ableben ausgesprochen … aber eben erst einen Moment nach dem Einstich. So bleibt nur noch der Griff zur Zigarette, denn es heißt: Tief durchatmen.«

 

Claudia Müller: Der Zwilling

»Ein wunderschöner Morgen: Simon ist zufrieden und räkelt sich im Bett. Seine Frau Andrea hatte Besuch von der lange verschwiegenen Zwillingsschwester angekündigt. Nur an diesem Morgen: Kein Kaffee, keine Brötchen, keine Andrea. Dafür wenig später die Spurensicherung im Haus und dann kommt auch noch die Zwillingsschwester hereingeschneit. Die seiner Frau wie ein Haar dem anderen gleicht, wären da nicht die feuerroten Haare und das Muttermal …«