Wir richten uns gern nach dem Geist der Zeit; doch irgendwann einmal fragen wir, wer wir sind (…), dann gleicht unser Selbst, das, nachdem eben erst einmal erstanden, gleich wieder zerbricht, einem Gewand, an dem, zieht man es zu früh wieder aus, noch Haut hängen bleibt. Die Geschichte schildert das Mädchen Laude, das, zu oft alleingelassen, unglücklich wird. Sie zieht sich in ihr Zimmer zurück, wo sie beim Lesen der Liebessehnsucht verfällt. Noch im Jugendalter macht ihr der ‚Erstbeste’ Zwillinge, was sie so überfordert, dass sie die Babys an Unbekannte vermittelt. Sie folgt nun ihrer Arbeit nach, findet aber im Gewissen sich selbst nicht und rennt der Moral und den heimatlichen Brauchtümern (im tiefen Vogelsberg) nach. Erst nach Jahren bietet der Zufall ihr in einem Spiel „So sag doch, wer bist du" die Möglichkeit, ihr Selbst zu finden. Eine einzige Regel nur muss sie befolgen: Verhüte das Unglück.
Linni Lind: Sie erschien im Gewand einer Tulpe
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